Tintoreras und Los Tuneles

26. April 2008: Isla Isabella, Galapagos Bild: Der Galápagos-Pinguin ist eine von vier Arten der Gattung der Brillenpinguine. Er kommt weltweit nur auf den Galápagos-Inseln vor und ist mit ca. 1.200…

26. April 2008: Isla Isabella, Galapagos

Bild: Der Galápagos-Pinguin ist eine von vier Arten der Gattung der Brillenpinguine. Er kommt weltweit nur auf den Galápagos-Inseln vor und ist mit ca. 1.200 Individuen die seltenste Pinguinart. Er ist vom Aussterben bedroht. Wikipedia

Fabricio, ein einheimischer Wassertaxifahrer, fährt uns zusammen mit Axel und Marja zu den direkt vor unseren Ankern liegenden Tintoreras. Auf diesen Vulkaninselchen können wir die nur 40 cm großen Galapagos Pinguine aus nur einen Meter Entfernung betrachten. Sie sehen so allerliebst putzig aus, wenn sie wie Statuen die Sonne anbeten. Haie sind leider an diesem Tag nicht an ihrem Stammplatz, aber dafür wieder hunderte von Drusenköpfe (Meerechsen). Helmut schießt das 398ste Foto von ihnen.

Unsere Position auf Google Maps
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Am Nachmittag erkunden wir im Ort die Einkaufsmöglichkeiten und sind angenehm überrascht, dass die Farmen auf der Insel Obst (Bananen, Papaya, Ananas) und Gemüse (Kartoffel, Tomaten, Lauch, Zwiebel) sowie Eier und Fleisch ökomäßig produzieren bzw. anbauen. Da können wir uns noch mal zu moderaten Preisen für unsere lange Seereise über den Pazifik mit Frischwaren eindecken. Eier und Fleisch haben einen festgelegten Produzenten- und Endverbraucherpreis. Zum 34. Hochzeitstag führt Helmut mich zum Grillhähnchenessen mit kaltem Bier aus. So ändern sich die Zeiten. 27. April: Nochmal gehen wir mit Fabricio auf Bootstour zu den Los Tuneles, 1 Std. Fahrzeit entlang der Südküste. Die beiden Amerikaner Laura und Ralph, sowie Marja und Axel sind mit von der Partie. Dadurch wird der ganze Spaß für alle billiger (85 US$ für 2 Personen). Plötzlich steuert Fabricio auf die hohen Brandungswellen am Ufer zu, da will er doch nicht etwa durch, solche Abenteuer sind nichts für meine schwachen Nerven! Er wartet die richtige Welle ab, sagt uns, dass wir uns am Boot festhalten sollen und wir surfen auf der nächsten „richtigen“ Welle durch den Wasserpass, hinein in die stille, blaue Lagune. Das hat er meisterhaft gemacht, doch mir wird jetzt noch schlecht, wenn ich daran denke. Ralph tröstet mich und meint, dass wir so was in der Südsee beim Einfahren in die Atolle auch erleben werden. Da kriege ich jetzt schon Alpträume. Fabricio steuert sein Boot gekonnt zwischen den bizarren schwarzen Lavafelsen, flachen Durchfahrten und Felsbrücken hindurch. Wir beobachten Lavareiher, Galapagos-Spottdrossel, Blaufußtölpel, Meerechsen; unter Wasser schnorcheln wir auf Tuchfühlung mit Wasserschildkröten, Rochen und sogar einem Weißspitzenhai, es ist der Wahnsinn, volles Programm in einer grandiosen von Lavaströmen gebildeten Landschaft. Auf dem Rückweg fährt Fabricio ganz nah an den 10 Meter hohen Roca Union mitten im Meer heran, der wie ein abgebrochener Backenzahn von schäumendem Wasser umspült wird. Hier haben die Maskentölpel ihr Domizil, doch für ein Foto ist es zu schwellig und wegen der anlaufenden Wellen kann man auch nicht gefahrlos näher herangehen. Fabricio und Helmut werden es verkraften, dass kein gescheites Foto zu machen ist.

28. April:

Unsere Aufenthaltsgenehmigung ist abgelaufen, wir sollten gehen. Darauf weist mich der Hafenkapitän bei meinen letzten Einkäufen im Ort am Morgen um 10.00 Uhr persönlich hin. „Wann fahren sie? Die Autorisation gilt nur bis heute Morgen 8.00 Uhr“, sagt er. „Ja, ja, gestern war Sonntag, da konnten wir nicht einkaufen, aber wir legen in 2 Stunden ab“, helfe ich mir mit einer Notlüge, um ihn loszuwerden. Helmut versucht zu dieser Zeit noch sein Glück im ultralangsamen Internetcafé, außerdem mussten wir noch unser Dinghi aufs Vorschiff verzurren und die Windfahnensteuerung montieren. Das konnte dauern. Tatsächlich sind wir dann den ganzen Montagnachmittag damit beschäftigt. Die Tuulivei geht um 13.00 Uhr (19.00 Uhr UTC) Anker auf. Da uns der Hafenkapitän in Ruhe lässt, verschieben wir das Ankeraufgehen auf Dienstagmorgen 6.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr UTC). Der niedliche kleine Pinguin, der seit 2 Tagen ständig um unser Schiff herum seine Schwimm- und Tauchübungen macht, erleichtert uns den Abschied von dieser beeindruckenden Insel mit seiner zauberhaften Tierwelt auch nicht.

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