Blauwassersegeln

Bild: Abendstimmung auf dem spiegelglatten Pazifik. Kein Lüftchen regt sich, das Wasser sieht aus als man Öl darüber gegossen hätte. Im Stillen Ozean Jetzt wissen wir es endlich, was damit…

Bild: Abendstimmung auf dem spiegelglatten Pazifik. Kein Lüftchen regt sich, das Wasser sieht aus als man Öl darüber gegossen hätte.

Im Stillen Ozean

Jetzt wissen wir es endlich, was damit gemeint ist und warum alle so begeistert davon sind. Immer wieder haben wir in Büchern von Weltumsegler gelesen, wie toll es ist, das Blauwassersegeln – sie haben davon geschwärmt, wie herrlich ruhig und friedlich man segelt und dass sie es bedauerten, wenn sie am Ziel angekommen sind. Genau so haben wir es am Samstag, 05.04.08 erleben dürfen. Eine lang gezogene sanfte Dünung, leicht gekräuseltes blaues Wasser, 8 Knoten Wind aus NNE, der Spinnaker zieht das Schiff mit 4 Knoten durchs Wasser, davon ist 1 Knoten Strom. Über uns wolkenlos blauer Himmel und um uns herum die endlose Einsamkeit des blauen Ozeans. Ja, das Meer schimmert hier wieder in diesem traumhaften satten Blau, das von der auf- und untergehenden Sonne einen orangeroten Schimmer annimmt. Beeindruckend der derzeit mondlose Sternenhimmel, den wir bisher nie in einer solchen Klarheit beobachten konnten – die Milchstraße mit Millionen von Sternen, an Backbord steht hell in der Nacht das leuchtende Kreuz des Südens, über uns deutlich erkennbar der Orion und achteraus der Große Wagen. Das Boot bewegt sich so ruhig wie in der Mainaubucht am Bodensee und wir können aufrecht durch das Schiff gehen, ohne dass wir uns ständig irgendwo festhalten müssen. Das beschert uns angenehmes Schlafen in der Koje, Kochen, Essen, Mails schreiben und über Funk mit Axel und Marja von der Tuulivei reden, so vergeht schnell der Tag. Beim Logbucheintrag kommt dann die Ernüchterung, gerade mal 36 Meilen in 12 Stunden sind wir dem Ziel, das noch 700 Meilen entfernt ist, nähergekommen. Tröstlich ist, dass kein Diesel verbraucht wurde, denn der dürfte nach unseren Berechnungen nicht für die gesamte Strecke reichen. Verpflegung haben wir genügend an Bord, der Wassermacher hat während der Motorfahrten an den Tagen vorher den Tank mit 750 Liter Trinkwasser gefüllt. Von dieser Seite besteht keine Gefahr. Wir fahren nach den Wetterkarten mitten durch die tropische Konvergenzzone, die Kalmen (Null-Wind-Zone), da werden wir wohl auf dem Stillen Ozean für einige Tage Stillliegen und auf Wind warten müssen, bis sich die Konvergenzzone noch etwas nach Norden verschiebt. Abends um 18:30 Uhr schläft dann der Wind ganz ein und seitdem läuft die Maschine mit einer Drehzahl von 1600 UpM und wir laufen 4 Knoten/h. Damit war das Etmal heute Morgen 9:30 Uhr 97 Meilen.

Unsere Position auf Google Maps

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