Nach 18 Tagen sind wir wieder unterwegs. Es war gut, dass wir noch 2 Tage länger in Le Marin geblieben sind, denn so haben wir mit Karin und Richi zwei wunderschöne Abende mit Musik machen und langen Gesprächen verbracht, dabei viele wertvolle Tipps und Informationen für Venezuela und Isla de Margaritha erhalten. Wir können uns in etwa vorstellen, was uns dort erwartet.
Nach 6 Stunden herrlichem Segeln mit „nur“ einem heftigen Regenschauer klariert Helmut um 15.30 Uhr, kurz vor Büroschluss, in Rodney Bay/St. Lucia ein, das in der Nachsaison wie ausgestorben ist. An der „Happy Day Bar“ (den ganzen Tag über das Bier zum halben Preis) sitzen nur Einheimische und wir als einzige Touristen und schauen Fußball. Ein elegant gekleideter einheimischer Geschäftsmann setzt sich zu uns. An der Krawatte mit dem Rotary-Wheel erkennen wir, dass es sich um ein Rotary Mitglied handelt. Wir kommen ins Gespräch und der Rotary-Freund Malcom lädt uns spontan ein, den Abend mit ihm zu verbringen. Wir fahren in seinem Auto zum Captain’s Cellar am Pigeon Island, einer urigen traditionellen Bar. Dort wiederum lernen wir eine Familie aus Südafrika kennen, die erst seit 3 Monaten in St. Lucia lebt und arbeitet. Als sie hören, dass wir seit 1 Jahr auf einem Segelboot leben, sind sie sehr interessiert daran, mal einen Tag mit uns an Bord zu verbringen. Als Gegenleistung bieten sie uns für den nächsten Abend ein Barbecue in ihrem Haus an. Gesagt – getan; am Samstagmittag, pünktlich nach dem Fußballspiel Deutschland – Schweden segeln wir los. Alle sind begeistert, die beiden Söhne Zan und Niel und auch klein Erica fragen uns ein Loch in den Bauch. Der Höhepunkt ist dann, dass alle mal das Schiff steuern durften. Bade- und Schnorchelstopp vor Pigeon Island mit anschließendem Sundowner runden den Nachmittag ab. Beim Abendessen verabreden wir, dass wir uns im Dezember wieder treffen und uns St. Lucia zu Land und zu Wasser ansehen wollen. Auch mit Malcom wollen wir in Kontakt bleiben, er will uns, wenn wir wiederkommen seine Heimatinsel zeigen. Sonntag 25. Juni, Sonntagssegeln in die Marigot Bay; das „Begrüßungskommitee“ (die einheimischen Bootboys, die dir für teures Geld alles verkaufen wollen, was du nicht brauchst und schon 10 mal hast) liegt immer noch auf der Lauer, auch wenn fast keine Yachten mehr unterwegs sind. Wie schon vor 10 Jahren, kaufen wir 2 Körbchen aus geflochten Palmblättern (für 30 ECD). Um endlich Ruhe zu haben, verschenken 1 Dose Cola, denn wir brauchen absolut nichts mehr. Die Happy Hour in Doolittle’s Bar und Restaurant ist wie vor 7 Jahren schön gemütlich und die Erinnerungen an die Chartertörns mit Gerdi und Ulli werden wieder lebendig.