Dominica – Insel der Regenbogen

Ein leichter Ostwind schiebt uns dann die 20 Seemeilen bis in die Prince Rupert Bay auf Dominica. Das Begrüßungskomitee der einheimischen Boote und Händler kommt uns schon weit vor dem eigentlichen Ankerplatz entgegen und bieten uns ihre Dienste und Waren an. Doch wir wollen erst mal den Anker werfen. Doch dann haben wir keine Chance, wir ordern bei Elise (Buissiness name Fifty!!) 5 Mangos, 4 Bananen, 2 kleine Brote, 2 Papaya zum Preis von 30 ECD (9,00 €).

Wenn man bedenkt, dass er auf einem Surfbrett stehend an Land paddelt, die gewünschte Ware kauft bzw. vom Baum pflückt und wieder zurückpaddelt, dann ist der Preis gar nicht mal zu hoch. Die anderen beiden Verkäufer vertrösten wir auf den nächsten Tag und schenken ihnen einen Ti-Punch aus. Danach haben wir dann endlich unsere Ruhe.  Es liegen nur noch 3 Schiffe im Ankerfeld und die Bar von Big Papa ist gähnend leer, es ist eben schon Nachsaison. Bei der Rückkehr zum Schiff stellen wir mit Schrecken fest, dass der Anker geslippt ist und wir ca. 20 – 30 Meter zurück ins offene Wasser gerutscht sind. Ich „liebe“ Ankermanöver im Dunkeln, doch bei den wenigen Schiffen ist das diesmal kein Problem und bald liegt das Schiff wieder sicher vor Anker. Doch dann merken wir, dass wir unsere eigene Angelleine beim 1. Ankermanöver mit der Schraube gefangen und aufgewickelt haben. Schon wieder ein Reparaturproblem, an dem wir auch noch selbst schuld sind. Die Angelleine hätten wir weit vor der Bucht schon einholen müssen, aber da waren wir mit dem Begrüßungskomitee beschäftigt. Am nächsten Morgen heißt das für Helmut:  Tauchgang mit der Tauchflasche, um den ganzen verwickelten und in sich verschweißten Wuhling weg zu schneiden. Bei der Gelegenheit kratzt er dann auch gleich noch die Muscheln vom Unterwasserschiff ab. Das Wasser ist hier sehr klar und man sieht, wo es was zum Abkratzen gibt. Aus dem Reiseführer wissen wir, dass Dominica die nördlichste der Windward Islands ist und die einsame tropische Berglandschaft  vom Tourismus noch wenig erschlossen wurde. Entdeckt wurde die Insel, laut geschichtlicher Überlieferung, von Kolumbus am 3. November 1493, einem Sonntag; daher erhielt es seinen Name vom lateinischen Wort für diesen Wochentag: dominica. Die Inselrundfahrt mit Jan, einem Deutschen, verschieben wir auf nächstes Jahr, weil er wegen der Nachsaison nach Deutschland geflogen ist. Bedingt durch die Pfingstfeiertage sind die meisten Geschäfte geschlossen und auch die lokalen Busse fahren nur spärlich, sodass wir auf eine Busfahrt nach Rousseau, die Hauptstadt,  verzichten. Weil heut Samstag ist finden wir das Einklarierungsbüro in der Privatwohnung des Beamten und müssen deshalb auch 25 ECD (9 €) Overtime-Gebühren bezahlen. Auf dem Rückweg kaufen wir Mangos, die es hier für wenig Geld gibt und verkosten ein gegrilltes Hühnerbein  und Roti für 5 und 7 ECD (1,50 € + 2,10 €) bei Christines Strassengrill.

Am Pfingstsonntag Nachmittag lassen wir uns von Albert, einem Einheimischen, den Indian River hinaufrudern. Aus Naturschutzgründen darf der Fluss nicht mit motorbetriebenen Booten befahren werden. Ein herrliches Erlebnis, mit einem Boot durch den tropischen Regenwald zu fahren, dem Gesang der Vögeln zu lauschen, Krabben und Leguane und die bizarren Wurzeln und Lianen zu beobachten. Der jetzt so ruhige Flusslauf kann in der Regenzeit bis zu 1 Meter höheres Wasser führen und hat dann eine so starke Strömung, dass er nicht mit den Ruderbooten befahren werden kann, erzählt uns Albert. Noch am gleichen Abend heben wir den Anker, denn in der letzte Nacht stand Schwell in die Bucht und zudem erklang bis in der früh um 4 laute Reggae- und Discomusik zu uns herüber und raubte uns den Schlaf. Nicht schlafen, das können wir auch bei dem Nachttörn nach Martinique, das sind ja nur 80 Seemeilen und morgen früh um 10 Uhr sind wir locker da und geniesen wieder französisches Baguette zum Frühstück. Doch diese Rechnung hatten wir ohne Wind und Wellen aufgestellt…….

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