Saint Martin / Sint Maarten

Etwas europäisch – doch sehr karibisch. Als die kleinste Insel der Welt, die von zwei Ländern regiert wird, verbindet Sint Maarten (holländisch) und St. Martin (französich) eine perfekte Mischung aus zwei europäischen Kulturen mit der Schönheit eines karibischen Paradieses.

Christoph Kolumbus entdeckte sie 1493 am Festtag St. Martin von Tours, hat die Insel aber selbst nie betreten. In den nächsten 140 Jahren hat sie oft den Besitzer gewechselt. Spanien, Frankreich, Holland und England haben die Insel beansprucht. Ein Vertrag im Jahre 1648 teilte die Insel: die Holländer erhielten 42 Quadratkilometer und die Franzosen wegen ihrer damals überlegenen Flottenmacht 55 Quadratkilometer. Die Einwohner sind stolz auf ihr 350-jähriges Zusammenleben und haben nie eine offizielle Grenze zwischen den beiden Teilen der Insel eingerichtet. Dennoch können wir wählen, ob wir auf der niederländischen oder auf der französischen Seite einklarieren wollen, denn mitten durch die Ankerlagune, die Simpson Bay Lagoon, verläuft auf der Landkarte die Grenze. Die Einklarierung unterscheidet sich lediglich durch die Gebühren, die auf der holländischen Seite entrichtet werden müssen. Nachdem wir am 9.3. unsere Freunde Herbert und Raimonde am Flughafen in Empfang genommen haben, klarieren wir, als gute Schwaben und da Raimonde Französin ist, natürlich auf der französischen Seite in Marigot ganz problemlos ein. Bei der Gelegenheit können wir über den farbenprächtigen Kunsthandwerk- und Textilmarkt unterhalb des Fort St. Louis bummeln, Mitbringsel einkaufen und Herbert sein Hobby, das Fotografieren, ausleben.

Empfehlenswert sind die vielen kleinen einheimischen Restaurants rund um den Markt an der Wasserfront von Marigot, in denen wir die typische kreolische Küche verkosten können. Sogar der eingefleischte Schwabe Herbert findet etwas schmackhaftes und wird satt. Am nächsten Morgen geht es weiter an einen der 37 schneeweißen Strände von St. Martin, die Anse Marcel im Norden der Insel, um im türkisblauen 26 ° warmen Wasser die Kälte und den harten Winter in Deutschland endgültig zu vergessen. Der Ankerplatz ist sehr rollig, es steht eine starke Dünung von Nord in die Bucht und wir bringen einen Heckanker aus, um das Schiff im Wind und der Welle zu stabilisieren und einigermaßen ruhig schlafen zu können. Die beiden halten tapfer durch und sind schon sehr  seefest. Das liegt wahrscheinlich an den regelmäßigen Rumcocktails, die Skipper und Barkeeper Helmut als Sundowner mixt.  Damit die Segelei nicht zu kurz kommt, setzten wir unter Blister bei leichtem Ostwind Kurs auf Anguilla und die 20 Seemeilen entfernte Road Bay ab. Bei der Ansteuerung müssen wir auf einige vorgelagerte Riffe und die Miniaturinsel Sandy Island achten. Beim Einklarieren erlebt Helmut dann eine böse Überraschung, an Cruising Gebühr und für 1 Tagesaufenthalt im Naturschutzgebiet Crocus Bay müssen wir 54 US$ berappen. Ganz schön happig; die Engländer, die spinnen, und vernünftiges Brot haben sie auch keins, nur so eine weiche Pampe für 4 US$, die noch dazu süßlich schmeckt. Aber wir haben ja gutes Brotmehl und Sauerteig dabei und versorgen uns dann eben mit selbstgebackenem Mischbrot  mit Sesamkörnern.

In der Crocus Bay werden wir dann aber für diese Widrigkeiten entschädigt, als Begrüßungskomitee taucht eine Schildkröte (Turtle) aus dem Wasser auf, Raimonde, Helmut und ich schnorcheln im ruhigen, klaren Wasser an den Felswänden entlang und machen einen „Unterwasserspaziergang“, bei dem hunderte von Fischen um uns herumschwimmen. Das ist schöner als Fernsehen. Die auf den Felsen heimischen Pelikane und Seevögel und die tropische Vegetation sind lohnende Motive und unser Fotograf Herbert kommt auch auf seine Kosten.

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