Die Wettervorhersagen sind nicht gerade die besten. Eine Tropical Wave, das sind Regenfronten mit starken Winden, gibt der nächsten die Hand. Vorbei an den Pitons von St. Lucia müssen wir hart am Wind durch den St. Vincent Channel und haben mal wieder das Gefühl, dass wir nicht von der Stelle kommen. Bei 3 Knoten Fahrt ist das auch so, der Strom mit 2,5 Knoten versetzt uns stetig nach West und die Pitons sind immer noch nicht achteraus.
Bei 3 Knoten Fahrt ist das auch so, der Strom mit 2,5 Knoten versetzt uns stetig nach West und die Pitons sind immer noch nicht achteraus. Doch um 14 Uhr kippt dann offensichtlich die Tide und wir laufen herrliche 6 Knoten mit Genua und Besan bei gleichem wind und gleicher Welle. Endlich ist die Nordwestspitze von St. Vincent erreicht und da ist es auch schon vorbei mit dem beständigen Wind. Heftige Fallböen schütteln das Schiff, dann ist wieder Windstille. So ein Gezappele, da laden wir doch noch ein wenig die Batterien und fahren zügig in die Cumberland Bay, ankern auf 20 Meter mit Landleine, die ein Einheimischer für 10 ECD an einem Posten vor der Black Baron Bar und Restaurant (Holzhütte mit zementierten Boden) festmacht. Neben uns ankern wieder die Italiener mit der roten 60 Fuß Jacht aus der Marigot Bay. Bei denen wird ja alles mit der Filmkamera festgehalten. Sogar vom Masttop werden Aufnahmen gemacht und dann holen die doch tatsächlich 3 Einheimische mit ihren Steeldrums an Bord und lassen die zum Sundowner spielen. Was es so alles gibt auf dieser Welt! Einklarieren für St. Vincent und die Grenadinen wollen wir erst in Bequia, am nächsten Vormittag gehen wir weiter. Wieder das gleiche Spiel, im Lee der Insel Fallböen, Windstille, im Bequia Channel 25-30 Knoten Wind und 1,5 Meter Welle von der Seite. Die 18 Meilen sind in 3,5 Std. geschafft. Von unseren Chartertörns vor 7 und 10 Jahren wissen wir, dass der Ankergrund in der Admiralty Bay in Bequia schlecht ist. Nachdem wir beim 3. Ankermanöver auch noch eine schwere Kette eingefangen haben, geben wir auf und nehmen für 40 ECD eine Boje; laut dem Bootboy, hurrikansicher!!. Es ist ruhig in Bequia, die Leute grüßen freundlich, in der Frangipani-Bar gibt es ab 1. Juni keine!! Happy Hour mehr und die Whalebooner-Bar hat geschlossen. Sonst ist alles wie damals, die Häuser haben vielleicht etwas mehr Farbe bekommen. Dafür ist aber der Himmel grau in grau, ein Regenschauer jagt den nächsten, da hat man keine Freude mehr. Die nächste Etappe nach Mayreau ist wiederum nur 25 Meilen, doch auch auf dieser Strecke werden wir wieder von Regenschauern kräftig gewaschen und das genau in dem Moment, wo Helmut einen Barrakuda aus dem Wasser ziehen will. Die in Bequia neu erstandenen Köder und Angelleine haben sich schon bezahlt gemacht!
Nach einem Blick aufs Wetter und die Seekarten ändern wir unseren Kurs und gehen vor Canouan/Charlestown vor Anker. Hier hat sich in den letzten Jahres wohl einiges verändert, etwas mehr Tourismus und die Häuser sehen gleich farbiger und freundlicher aus, auch die schlimmen verrotteten Holzhütten sind zum Großteil verschwunden. Ehe die nächste Wave über uns hinweggeht, haben wir uns heute hinter das ausgedehnte Riff von Clifton Harbour/Union Island verkrochen und an eine Boje gelegt. Es schaukelt, die Wellen brechen sich stark am Riff und wir warten auf das Wetter, das da kommen soll. Beim nächsten ruhigen Wetterfenster springen wir zu den Los Testigos/Venezuela. Das ist ein 24 Std. Törn mit 120 Meilen. Da ist das Wetter dann hoffentlich besser.