Von den Marquesas zu den Tuamotus

09. bis 14. Juni 2008: Nachdem alle Einkäufe an Land getätigt sind, Helmut uns bei der Polizeistation mit Ziel Tuamotus abgemeldet hat, das Dingi auf dem Vorschiff gut verzurrt und…

09. bis 14. Juni 2008:

Nachdem alle Einkäufe an Land getätigt sind, Helmut uns bei der Polizeistation mit Ziel Tuamotus abgemeldet hat, das Dingi auf dem Vorschiff gut verzurrt und die Windfahnensteuerung wieder montiert ist, sind wir um 14.00 Uhr startklar. Die Tuulivei, die Sappho und die Kurtisane sind schon am Sonntag, also mehr als 36 Stunden vor uns gestartet. Sie haben von starkem Wind und hohen Wellen in der vereinbarten Funkrunde um 22.00 Uhr UTC auf 6224 KHz berichtet. Da sind wir froh, dass wir noch etwas gewartet und unsere Einkäufe getätigt haben. Wie so oft, wird auch dieser Start von einer kleinen Reparatur gebremst, denn beim Hochziehen des Großsegels stellt Helmut fest, dass sich einige Nieten an der Verstärkung des Segelkopfes in Wohlgefallen aufgelöst haben. Die passenden Nieten haben wir diesmal nicht im Vorrat und so müssen wir uns mit kleinen Schrauben und Muttern behelfen. Kaum haben wir die schützende Bucht verlassen, da packen uns auch schon die ca. 3 bis 3,50 Meter hohen Wellen von der Seite und schütteln uns kräftig durch. Es wird eine sehr ungemütliche Nacht, an Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Großsegel und Genua sind eingerefft und dennoch jagt das Schiff mit bis zu 7 Knoten Fahrt dahin. Die Sicht ist schlecht, Nuku Hiva verschwindet schnell im Dunst und Ua Pou lässt sich am Horizont nur als graue Masse schemenhaft erahnen. Nach dieser ersten Nacht sind wir ziemlich fertig. Doch offensichtlich schieben wir die Schlechtwetterfront vor uns her, denn der Wind und die Welle lassen nach und wir gehen zum gemütlichen Segeln über. In der übernächsten Nacht um 1.00 Uhr, der Mond ist gerade untergegangen, es ist also „Kuhnacht“, bricht die Genuafall (Stahlseil) und das Segel wird im Wasser mitgezogen. Glücklicherweise bläst der Wind nur schwach, schnell ist das Segel über die Reling hereingezogen und daran festgelascht. An unserem zweiten Vorstag (Kutterstag) setzen wir eine Arbeitsfock mit 38 qm und die Fahrt kann, nachdem das Segel ausgebaumt ist, ganz gemütlich mit 4 Knoten und einer Wellenhöhe von 1,5 Meter von raumschots weitergehen – unserem Ziel, dem Atoll Kauehi in den Tuamotus entgegen. Die verbleibenden 150 Meilen bis zum Atoll Kauehi müssen wir zeitlich so koordinieren, dass wir bei „slack water“  (Stillwasser) durch den Pass fahren, da dann die Gegenströmung am geringsten ist. Ganz schön spannend so eine Passfahrt, ein bisschen Bauchweh habe ich schon, auch wenn der Pass nach dem Cruising Guide einer von den „easy“ Pässen ist. Doch die erste Passdurchfahrt verursacht immer ein bisschen Nervenkitzel. Die 542 Meilen von Nuku Hiva nach Kauehi in den Tuamotus erscheinen uns nach der 2900 Meilen langen Pazifikreise wie ein Katzensprung.

Unsere Position auf Google Maps
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Nuku Hiva
Atoll Kauehi
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