Am Mittwoch 28. Mai 2008 machen wir mit dem Dingi einen Ausflug zu dem 3 Meilen entfernten Omoa-Tal, dem Hauptort der Insel. Die Anlandung mit dem Dingi ist schwierig, da es nur eine Kaimauer mit Treppe gibt, an die das Meer ungebremst anbrandet. Auch der Strand ist zu steinig und die Brandung zu hoch, um dort anlanden zu können. Die Einheimischen haben sich zum an Land kommen einen einfachen Trick einfallen lassen. Durch eine Boje im Wasser im Abstand von 25 bis 30 Metern von der Mauer und einem Ring an der Mauer ist eine Endlosleine gezogen. An eine Leine werden die Boote angebunden und dann von der zerstörerischen Mauer weg Richtung Boje gezogen. Will man wieder zurück auf sein Boot, zieht man die Leine wieder heran, steigt ins Boot ein und zieht dann Boot samt Leine wieder von der Mauer weg. Hört sich kompliziert an, ist aber ein einfaches System, dennoch ist mein Adrenalinspiegel sprunghaft angestiegen, sowohl beim Anlanden an der Mauer, als auch beim Einsteigen zurück ins Dingi. Wir wandern auf der betonierten Straße durch das saubere Dorf. Leider gibt es sie nicht mehr, die dem feucht warmen Klima angepassten echten polynesischen Hütten aus Bambusrohr, mit Wänden und Dach aus einem Geflecht aus Palmwedeln, die vollkommen wasserdicht sind. Stattdessen sehen wir in Fertigbauweise hergestellte Leichtbauhäuser mit Wellblechdächern, die sich in der Sonne aufheizen. Thor Heyerdahl hatte hier im Omoa Tal mit seiner Frau Liv 1938/39 knapp 18 Monate gelebt und seine Eindrücke und Erlebnisse in dem Buch „Fatu Hiva – zurück zur Natur“ niedergeschrieben und ständig seinen einheimischen Freund und Helfer, den Köster Tioti, erwähnt. Durch Zufall, weil wir das Buch in der Hand haben, lernen wir Tiotis Sohn Luis, der Lehrer in Fatu Hiva ist, und Tioti’s Frau, sie ist über 80 Jahre alt, kennen. Sie kann sich noch sehr gut an den jungen Thor erinnern und erklärt uns die Bilder im Buch. Das Dorf ist bis auf ein paar Kinder wie ausgestorben, doch der kleine Laden, in dem wir uns mit frischem Baguette und Pate des Foie eindecken können, hat geöffnet. Keine Ahnung, wo die Einwohner sich um diese Zeit herumtreiben. Man kann nicht unbedingt sagen, dass die Polynesier sehr viel arbeiten, sie sitzen eher rum und schauen ihren Kokospalmen beim Wachsen zu. Ist das Faulheit oder Cleverness?
Fatu Hiva – Omoa-Tal
Am Mittwoch 28. Mai 2008 machen wir mit dem Dingi einen Ausflug zu dem 3 Meilen entfernten Omoa-Tal, dem Hauptort der Insel. Die Anlandung mit dem Dingi ist schwierig, da…