Am gestrigen Ankunftstag haben wir selbstverständlich nach der Einklarierung sofort das Dingi wieder aufgepumpt, den Außenborder montiert und sind zur Segler-Happy Hour in die Aquarium-Bar, den ultimativen Segler Treff in Neiafu gedüst.
26. bis 30. September 2008:
Dort treffen wir sie alle wieder, die Segler aus aller Welt, die in diesem Jahr den Pazifik überquert haben, es ist einfach nur herrlich, festen Boden unter den Füssen zu haben und mit allen Wiedersehen zu feiern. Auch das Bier ist hier wieder bezahlbar (2,00 Euro) und man kann sich, anders als in Bora Bora, auch noch ein 2. oder 3. Bier leisten. Wolfgang und Ulli von der „Golden Tilla“ schlagen vor, den „5 Uhr Tee“ als festen Termin in den Tagesablauf einzuplanen. Bei diesem täglichen Seglerstammtisch werden dann die allerneuesten Neuigkeiten und Wetterberichte ausgetauscht und täglich die neu ankommenden Segler begrüßt. Ein Bierchen wird dabei natürlich auch getrunken. Am Freitagmorgen können wir an der Mooring des ehemaligen TO-Stützpunktleiters verlegen. Sie haben ihr Boot, die Antalia nach Australien gebracht, die Mooring mit der Aufschrift „Antalia“ kostet nur 10 Paanga (3,70 Euro) und muss bei dem Schweizer Restaurantbesitzer Günter vom Dancing Rooster bezahlt werden. Schnell finden wir uns beim ersten Landgang in der zweitgrößten Stadt des Königreichs Tonga zurecht. Überschaubar sind in der Hauptstraße Banken, Lebensmittelläden, Touristeninformation und Souvenirläden aneinandergereiht. Der österreichische Bäcker Joe verkauft in seinem Lighthouse Café leckeres Roggenbrot, Brötchen, Croissants und süße Stückchen. Wir nutzen den ersten sonnigen Tag, um zum Aussichtsberg Mount Talauf zu wandern. Ein atemberaubender Ausblick auf die Vava’u Gruppe, die mit ihren kleinen Inselchen und türkisblauen Buchtensind die Belohnung für den schweißtreibenden Aufstieg. Wie ein Puzzle liegen die kleinen Inselchen unter uns. In den folgenden Tagen ist dann alles grau in grau, es regnet lange und heftig, am Sonntagabend überrascht uns ein Gewittersturm beim „5 Uhr Tee“ mit 40 Knoten Wind und monsunartigem Regen. Draußen in den Ankerbuchten soll der Wind noch heftiger mit bis zu 60 Knoten geblasen haben. Bei dieser Wetterlage baut sich selbst hier in „Port Refuge“, der Lagune vor Neiafu, dem für dieses Revier am besten geschützten Naturhafen und bestens bekannten Hurrikanhole, eine unerwartet steile Welle auf. Die Schiffe tanzen an den Moorings und wir legen gerade noch rechtzeitig vom Dingidock ab, bevor der ganze Steg abbricht und wegtreibt. Ein Fischerboot läuft voll und sinkt. Wegen dem schlechten Wetter bleiben wir an unserer Mooring und sehen von diesem herrlichen Segelrevier erstmal nichts.